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Bericht über den Fanclub 22.07.2011 (NWZ)

Olli Büscher, Jochen Spekker und Udo Lienemann
Olli Büscher, Jochen Spekker und Udo Lienemann

Die Raute immer im Herzen tragen

Fußball HSV-Fan-Club „Sudden Death“ mit Sitz in Rodenkirchen – 135 Vereins-Angehörige

 

Der Verein hat jetzt sein 15-jähriges Bestehen gefeiert. Im Einzugsgebiet Werder Bremens haben es die Mitglieder manchmal schwer, doch sie tragen es mit Humor.

von Tim Gelewski

Rodenkirchen - Es dauert keine fünf Minuten, bis deutlich wird, warum es in Rodenkirchen nicht immer leicht ist, von ganzem Herzen Fan des Hamburger Sportvereins zu sein. Kaum haben die drei Männer, deren T-Shirts die blau-weiß-schwarze Raute des Nord-Clubs ziert, Platz genommen, hagelt es vom Nachbartisch Frotzeleien. Von „Abstieg“ ist die Rede. Und überhaupt, wie könne man nur? „HSV, bäh“, heißt es da. Die drei Männer quittieren die Kommentare nur mit breitem Grinsen. Man kennt sich. Und man schätzt sich. Die drei sind Teil einer Hamburger Fan-Bastion, die sich hartnäckig gegen die Übermacht der Werder Bremen-Fans in der Region behauptet.

„Die Rivalität ist natürlich da“, erklärt Jochen Spekker, 1. Vorsitzender des HSV-Fan-Clubs „Sudden Death“ und einer der Männer im Rauten-T-Shirt. „Aber wir nehmen das hier alle locker, da gibt es keine Probleme“, sagt er. Die anderen beiden Männer am Tisch sind die Club-Vorstands-Mitglieder Udo Lienemann und Oliver Büscher. In der Gaststätte Hülsmann hat der Fan-Club sein Vereinslokal. Gegründet wurde er 1996 in Nordenham. Damals war die deutsche Fußball-Nationalmannschaft mit einem Tor in der Verlängerung Europameister geworden. Eishockey-Spieler nennen so etwas Sudden Death – und so nannten die HSV-Fans ihren Verein. Der Sitz ist schon lange in Rodenkirchen. Hier feierte der Club jetzt auch sein 15-jähriges Bestehen. 135 Mitglieder zählt er inzwischen.

Kuriose Wette gewonnen
Der Nachbar-Tisch hat inzwischen die nächste „Provokation“ ausgeheckt. Aus den Lautsprechern ertönt plötzlich ein Werder-Bremen-Lied. „Furchtbar“, stöhnen die drei HSV-Fans unisono. Gerne erinnern sie den Nachbartisch in diesem Zusammenhang an eine Wette von vor zwei Jahren. „Nach einem HSV-Sieg musste einer der Bremer bei Minustemperaturen in Unterhose über den Markt laufen“, erzählt Spekker.

Gemeinsam sind die drei, wie ein harter Kern des Fan-Clubs, bei jedem HSV-Heimspiel im Stadion. „Bei uns ist das eine familiäre Gemeinschaft. Da sind auch viele Frauen und Kinder dabei“, berichtet Lienemann. Es sei schön zu sehen, wie begeistert besonders die Kinder von der Stadion-Atmosphäre seien. Und wider dem Klischee, die Frauen seien stets weniger begeistert, wenn die Männer Fußball schauen, hat der Verein viele weibliche Mitglieder.

Auch Auswärtsfahrten stehen regelmäßig an. „London, Porto und Monaco waren toll. Wobei – eigentlich haben wir da immer einen drüber bekommen“, grinst Spekker.
Das Kribbeln stelle sich aber trotzdem vor jeder Fahrt aufs Neue ein. „Und wenn es nicht gerade das Nord-Derby ist, nehmen wir sogar ab und zu ein paar befreundete Bremen-Fans mit.“

Hauptsache vor Werder
Auch abseits des Fußball-Platzes unternehmen die Vereins-Mitglieder viel gemeinsam. Bald stehe ein Sommerfest an. Im September soll ein Klettergarten in Stollhamm besucht werden.

Schwer tuen sich die drei eingefleischten HSV-Fans mit einer Prognose für die anstehende Bundesliga-Saison. „Hauptsache vor Werder“, sind sie sich schnell einig. Dann jedoch gehen die Meinungen auseinander. „Einstellig muss sein“, findet Büscher. „Mittelmaß“ glaubt Lienemann. Jochen Spekker fürchtet gar den Abstiegskampf.

„Irgendwann noch mal unterm Rathaus-Balkon den Titel feiern“, wünscht er sich. „Wenn es sein muss, auch alt und grau und mit Rollator“, wähnt Büscher die Meisterschale in ganz weiter Ferne. Egal was kommt: Die Drei wollen dem Verein mit der Raute im Logo die Treue halten. Spekker: „Seinen Kindern und dem Verein bleibt man immer treu.“